Es ist noch nicht lange her, da standen wir auf dem Dach Afrikas auf fast 6.000 m. Für unsere nächste Tour geht es nicht so hoch hinaus. Wir nuzen das erste, von wohl hoffentlich mehreren, warmen Spätsommertagen im September und brechen auf zum höchsten Gipfel der bayerische Ammergauer Alpen, der Kreuzspitze. Die Ammergauer sind ja quasi unsere Hausalpen.


Etwas später als sonst, erreichen wir den Parkplatz nahe der österreichischen Grenze (ca. 7 km nach dem Schloss Linderhof). Die Wanderung auf die Kreuzspitze ist als mit 3 h Aufstieg und 2 h Abstieg eine Tour, die man gut und gerne auch etwas später am Vormittag antreten kann. Dennoch sollte man gewarnt sein, es erwarten den fleißigen Gipfelstürmer 1.100 Hm sowie einige kleine Kraxeleinheiten. Die Route ist im Übrigen schwarz markiert.
Das spätere Ankommen rächt sich, da die Parkplätte aufgrund des schönen Wetters schon gut gefüllt sind. Irgendwo finden wir mit unserer kleinen motorisierten Schleuder noch einen Platz. Wir wählen den Wanderweg 241. Hierfür überqueren direkt zu Beginn den Schuttstrom des Neualmbaches. Ein Wegweiser Schild auf der linken Seite teilt uns mit, dass wir dem Schuttstrom nicht weiter folgen sollen. Der anfangs noch breite Forstweg wird allmählich zu einem schmalen Pfad der in moderater Steigung durch den Bergwald und später in Serpentinen Richtung Hochgrieskar führt. Im Hochgrieskar haben wir dann einen guten Blick über den weiteren Wegverlauf, da hier schon einige Mitwanderer unterwegs sind. Wie kleine Ameisen schlängeln sich die einzelnen Gruppen nach oben.

Der Weg durch das Hochgrieskar ist stetig steil und anstrengend. Dennoch ist es ein Panorama dieser Art, bei dem man einfach öfters stehen bleiben und sich umschauen muss. Imposante Felswände säumen das Hochgrieskar, ein strahlendblauer Himmel verleiht der Kulisse einen Hauch von Sommer und die Sonne lugt bereits sacht über den Gratrand und verspricht einen herrlichen Tag.
Wir verlassen das Kar auf ca. 1.700 m rechtshaltend. Der weitere Wegverlauf führt über den Latschenrücken nach Osten bis zum felsigen Gipfelaufbau. Vom Latschenrücken sieht der felsige Gipfelaufbau zunächst respektvoll aus. Bei näherer Betrachtung löst sich das ganze aber für den versierter Bergsteiger sehr gut auf. Rote Markierungen weisen uns den Weg durch den kargen Felsen und zu keinem Zeitpunkt muss man sich Sorgen um die Orientierung machen. Dennoch beginnt hier nun der anspruchsvollere Teil der Tour. Auch wenn keine akute Absturzgefahr herrscht sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Zudem werden an einigen leichten Kletterstellen auch mal Hände benötigt.
Wenig später genießen wir vom Gipfel die traumhaften Ausblicke in die Ammergauer Alpen. Ein stückweit lassen sich Alltag und Sorgen hier oben vergessen. Der Abstieg erfolgt auf demselben Weg.
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