Besler | Allgäuer Alpen

Veröffentlicht am 20. März 2022 um 18:00

Es ist März, das Jahr ist noch jung und der Wetterbericht lässt keine Zweifel aufkommen, wie das Wochenende zu planen ist. Bei leicht frühlingshaften Temperaturen und strahlend blauen Himmel machen wir uns auf den Weg ins Allgäu. Genauer gesagt Richtung Fischen. Unser Ziel? Der Besler. Der 1.679 m hohe Besler ist ein kleiner Berg mit felsigem Gipfelaufbau, also genau nach unserem Geschmack. Er liegt zwischen dem Riedberger Horn und dem Rohrmoostal, westlich von Fischen und gehört zum Naturpark der Nagelfluhkette.

Wir starten unsere Tour am Riedbergpass an der Bushaltestelle “Wannenkopfhütte”. Achtung, die ersten Parkplätze gehören zur Wannenkopfhütte, aber kurz danach gibt es extra Parkplätze für Wanderfreunde. Nur wenige Meter nachdem wir die Riedbergstraße verlassen haben, gelangen wir zur Herzalpe. Wir halten uns danach in Richtung der Jagdhütten und folgen den vorgespurten Wegen hinauf zum Königsweg. Der Königsweg bringt uns direkt auf eine wunderschöne Lichtung, von wo aus wir einen tollen Blick bis in die Lechtaler Alpen genießen. Etwas westlicher bestaunen wir das Gottesackerplateau des Hohen Ifen. Der Hohe Ifen ist ein Gipfel, den wir nun bereits seit über 5 Jahren besteigen wollen, bislang aber immer was dazwischenkam. Daher hoffen wir sehr, dass es dieses Jahr endlich klappt.

Nach der wunderschönen Aussicht richten wir unseren Blick wieder zu unserem heutigen Gipfelziel, dem Besler. Kurze Zeit später erreichen wir die Oberen Gundalpe. Von der Alpe zieht sich der Weg nochmals ein kleines Stück den Hang hinauf bis zum Einstieg des Klettersteigs. Der Klettersteig liegt im Norden und entsprechend liegt noch einiges an Schnee bzw. Eis im Klettersteig. Wir probieren es mit Spikes und Grödeln und kommen gut voran. Insbesondere Passagen, bei denen das Drahtseil unterhalb des Schnees liegt, meistern wir ohne Probleme. Hierfür nehmen wir einfach die sehr griffigen Schrattenkalk-Felsen zur Hilfe. Wenige Meter vor dem Ausstieg ist für Thea allerdings Endstation. Das letzte Teilstück ist sehr steil, stark vereist und das Drahtseil komplett unterm Schnee begraben. An solchen Stellen muss man seinen Tritten vertrauen und sich den Weg nach oben bahnen. Somit entscheidet sich Thea den Klettersteig doch wieder abzusteigen und die westliche Umgehung zum Gipfel zu nehmen. Ich dagegen bin ganz in meinem Kletterelement und erfreue mich mit großem Vergnügen an der kleinen Herausforderung. Wenig später stehe ich am Gipfelkreuz und genieße, neben der herrlichen Aussicht, eine interessante Unterhaltung mit einem Bergsteigerkollegen namens Peter, der sich bereits aufmacht wieder abzusteigen. Peter hat in seinem Bergsteigerleben schon viel erlebt (4.000er und 8.000er) und neugierig lausche ich seinen Erfahrungen. Knapp 20 Minuten später erreicht auch Thea den Gipfel.

Für den Abstieg folgen wir zunächst den von Thea gewählten Aufstiegsweg und halten uns im Anschluss stets westlich und steigen zur Alpe Schönberg hinab. Dort angekommen folgen wir der Beschilderung wieder zurück zur Herzalpe und unserem Ausgangspunkt. Eine gelungene und wenig frequentierte Tour neigt sich dem Ende entgegen und wir sind schon gespannt, wo es uns beim nächsten Mal hin verschlägt.

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