Litnisschrofen | Allgäuer Alpen

Veröffentlicht am 1. September 2020 um 18:00

Die Allgäuer Alpen weisen eine Vielzahl von 2.000er auf, darunter einige namhafte Berge wie die Mädelegabel, der Biberkopf, der Gimpel oder auch die Kanzelwand. Aber was kaum jemand weiß, ist, dass es mit dem Litnisschrofen (2.058 m) im Tannheimer Tal einen echten Geheimtipp gibt. So schnell und vergleichsweise einfach besteigt man selten einen 2.000er.

 Da kommt für uns das aktuell nicht ganz so gute Augustwetter am zweiten Tag unseres Tirolurlaubs gerade recht, denn für Nachmittags sind teilweise heftige Regenschauer angesagt. Wenn man die Tour zum Litnisschrofen ohne Überschreitung zum bekannteren Nachbarn, der Krinnenspitze (2.000 m), angeht, lässt sich die Tour souverän in 3-4 Stunden durchführen. Unter anderem auch aus diesem Grund können wir es uns erlauben, etwas später als sonst loszulaufen.

Wir starten unsere Tour gegen 10 Uhr in Grän am Parkplatz beim Haldensee (5 € Tagesticket, Stand August 2020). Der Parkautomat spuckt mir schon nach dem Einwurf von 4 Euro ein Tagesticket aus. Auch gut. Wir überqueren den Strindenbach und folgen nach der Brücke dem Wegweiser, links den Forstweg hinauf. Die Zeitangabe mit 3,5 h zum Gipfel, kann man als ambitionierter Bergsteiger etwas müde belächeln. Der Weg hinauf ist gut ausgeschildert und nicht sonderlich schwierig. Jedoch führt der Weg bis zur Gräner Ödenalpe (1.714 m) nahezu ununterbrochen steil bergauf. Nach einer knappen dreiviertel Stunde zweigt vom Forstweg, links ein gut sichtbarer Steig ab. Wir queren kurze Zeit später eine kleine Holzbrücke und kämpfen uns weiter auf dem Steig nach oben. Vorbei an grasenden Kühen folgen wir dem Steig nun die letzten Höhenmeter zur Gräner Ödenalpe, die auf einem Sattel zwischen Krinnenspitze und Litnisschrofen liegt. Die schlechte Sicht erlaubt uns leider keinen Blick auf ersteren zu werfen.

 

Direkt bei der Hütte beginnt dann auch sogleich der Aufstieg. Weiter geht es über Wiesen und Latschen den Hang hinauf. Die letzten ca. 50 Hm bis zum Gipfel sind dann etwas kniffliger und setzen unbedingt Trittsicherheit voraus. Denn das Finalstück ist durchgehend mit Seilketten und Drahtseilen versichert und an der einen oder anderen Stelle, muss man auch mal Hand anlegen. Vor allem bei Schnee und Nässe ist hier Vorsicht geboten. Wem das zu heikel ist, sollte auf das Finale verzichten.

Der Abstieg erfolgt wie der Aufstieg mit einer kleinen Ausnahme. Als wir wieder auf die breite Forststraße treffen, die uns zum Haldensee führen soll, entscheiden wir uns für die etwas steinigere linke Alternative und werfen noch einen Blick auf den Strindenbacher Wasserfall, ehe wir über die Tauscher’s Alm wieder zurück zum Parkplatz gelangen.

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