Kleiner Heubergkopf und Schellenberger Eishöhle

Veröffentlicht am 9. August 2020 um 17:52

Alles hat mal ein Ende. So steht auch die Berchtesgadener Woche vor dem Ende. Es ist Sonntag. Abreisetag. Auch dieser Tag soll bei dem herrlichen Wetter sinnvoll genutzt werden. Zwar steckt uns noch die gestrige Watzmann Tour in den Knochen, dennoch soll auch die Heimreise nicht zu spät angetreten werden. Immerhin sind hier noch ein paar Autostunden zu fahren.

Wir recherchieren, während dem Frühstück im Internet, welche Möglichkeiten Berchtesgaden noch so hergibt. Folgende Optionen stehen zur Auswahl: Ein Klettersteig, eine kurze Wandertour oder der Besuch einer Klamm. Irgendwie können wir uns nicht entscheiden, bis wir auf die Schellenberger Eishöhle stoßen. Obwohl uns der Klettersteig am Königsee natürlich reizt, fiel die Wahl dann doch auf die Eishöhle. Die Informationen auf der Webseite sprechen uns an: kurze Wandertour mit Besuch der größten Eisschauhöhle Deutschlands auf 1.570 m Höhe. Also nichts wie hin.

Kurz nach Marktschellenberg und kurz vor der Grenze zu Österreich befindet sich ein kleiner kostenloser Parkplatz. Leider ist dieser sehr schnell voll, da hier auch die Möglichkeit besteht zum Hochthron oder Untersberg zu starten. Allerdings stehen bereits einige Autos am Straßenrand. So stellen wir unseres dazu.

Der Wegweiser gibt drei Stunden bis zur Eishöhle an. Dies gilt es zu toppen. Schon wieder rührt sich in uns der Ansporn trotz müder Beine das Tempo hoch zu halten. Anfangs geht es durch den schattigen Hochwald, was uns sehr gelegen kommt, da die Sonne schon am Vormittag mit fast 27°C gut  runter brennt. Verwundert beobachten wir die zahlreichen Wanderer, die uns bereits entgegenkommen. Hat die Hütte und die Eishöhle geschlossen oder weshalb sind so viele Wanderer um 11 Uhr bereits auf dem Weg zum Auto? Nach knapp zwei Stunden erreichen wir die bewirtschaftete Toni-Lenz-Hütte (1.450 m). Von dort aus sind es nur noch 10 bis 15 Minuten bis zum Eingang der Schellenberger Eishöhle. Auf dem Weg zur Höhle kommen wir noch am kleinen Heubergkopf auf 1.508 m vorbei. Den Mini-Gipfel nehmen wir gerne noch mit.

Danach geht es zum Höhleneingang der Schellenberger Eishöhle. Wie bereits erwähnt ist diese die größte Eisschauhöhle Deutschlands. Für 8 Euro kaufen wir ein Ticket und ziehen uns wärmer an, obwohl die Vorstellung gleich eine schöne Abkühlung zu bekommen, uns eher in die Versuchung führt in kurzer Hose und T-Shirt der Eishöhle den Besuch abzustatten. Ein kurzer Weg führt uns zu einem riesigen Höhleneingang. Der Höhleneingang ist ein ca. 20 Meter breit und bis 4 Meter hoch. Dort beginnt die Höhlenführung. Ein schneebedeckter Schutthang zieht sich nach unten, wo ein Weg eingearbeitet ist. Je näher wir der Eingangshalle kommen desto mehr spürt man auch die zunächst angenehme  Kälte. Die Eingangshalle ist 70 Meter lang, 40 Meter breit und 5 bis 8 Meter hoch. Sie liegt 21 Meter unterhalb des Höhleneingang. Das beeindruckende ist, dass wir auf einer Eisfläche von ca. 30 Metern stehen. Mittlerweile sind wir froh um die warmen Klamotten ist es doch jetzt richtig kalt. Die Temperaturen liegen auch an heißen Sommertagen bei knackigen 2°C!.

Auf zahlreichen Eisstufen geht es bis zum tiefsten Punkt, den man als Besucher betreten darf. Die Höhlenforscher finden immer wieder neugebildete Spalten, in die sie sich herablassen und eine davon ist am tiefsten Punkt zu sehen. Der Höhlen Guide führt uns durch die einzelnen Gänge und Verzweigungen und erklärt uns die Geschichte der Höhle. Manche dieser Eisschichten sind Jahrhunderte alt! Einfach sehr beeindruckend.

Nach ca. 45 Minuten ist die Führung vorbei und wir steigen wieder auf,. Am Höhleneingang überfällt uns bereits die Hitze und wir wechseln nach dem Besuch wieder in unser luftigeres Wander Outfit. Ein toller letzter Tag in Berchtesgaden. Der nächste Ausflug kann kommen!

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