Simetsberg | Estergebirge

Veröffentlicht am 19. Februar 2021 um 18:00

Die Wanderung zum Simetsberg (1.836 m) ist eine technisch einfache, aber mit knapp 1.000 Hm und in unserem Verlauf mit 20 km konditionell fordernde, Tagestour. Diese ist im Winter wie im Sommer begehbar. Vor allem im Winter bietet sich die Wanderung auch als Schneeschuh- oder Skitour an. Da wir aber noch keine Skitouren können, bleibt uns nur der klassische Weg nach oben.

Der Simetsberg grenzt an die beiden gut besuchten Bergklassiker, dem Heimgarten und den Herzogstand, und gehört bereits zum Estergebirge. Der Aufstieg vollzieht sich größtenteils durch wenig aussichtsreiche Wald- und Forstwege. Dafür ist die Rundumsicht am Gipfel umso schöner: Der Walchensee, das Estergebirge mit dem Krottenkopf als höchstem Gipfel, das Karwendel und das Wettersteingebirge lassen sich von hier oben mit einem tollen Panorama überblicken. Zudem liegt unterhalb des Gipfels ein riesiges Plateau, welches, vor allem im Sommer, zu einer ausgedehnten Rast einlädt.

Den Aufstieg (ca. 3 – 3,5 h) beginnen wir in der Nähe des Parkplatzes Obernachtal. Wir folgen der B11 Richtung Wallgau bis wir auf eine kleine, steinerne Brücke treffen. An dieser Stelle queren wir den Obernachkanal und wandern den Forstweg entlang. Da wir die Tour im Winter gemacht haben, lag im Allgemeinen recht viel Schnee, welches das Vorwärtskommen ein wenig erschwert hatte. Grödeln oder ähnliches haben wir an dem Tag jedoch nicht gebraucht, da es an den Tagen zuvor schon Tauwetter hatte. Lediglich für den Abstieg haben wir uns mit Spikes ausgeholfen.

Nach ca. 1 km zweigen wir vom Forstweg links über eine kleine Holzbrücke ab und wandern den Weg zum „Großen Wasserfall“ hinauf. Einige Steilaufschwünge später stehen wir am Aussichtspunkt des „Großen Wasserfalls“ und bestaunen einen Moment das schöne Naturschauspiel. Wir folgen danach weiter den Weg bis wir wieder auf einen kleinen Forstweg treffen.

Hier gibt es nun zwei Varianten. Man kann sich zunächst rechts halten und den Forstweg dadurch etwas abkürzen, oder man wählt den Weg linke Hand und nimmt einen Umweg in Kauf. Wir haben uns für den Aufstieg für die kürzere Variante (rechts) entschieden und sind für den Abstieg dann die ausgedehntere Runde gelaufen. Auf der Karte am Anfang des Blogs könnt ihr den Verlauf noch einmal anschauen. Eine gute halbe Stunde später erreichen wir den Walchensee Aussichtspunkt. Der verspricht mehr als er hält, denn durch die hohen Bäume lässt sich nicht viel erkennen. Wir folgen der Beschilderung Richtung Simetsberg auf einem breiten, ihr ahnt es schon, Forstweg bis sich der Weg ca. 15 - 20 Minuten später gabelt. Rechts zweigt der Weg zum Simetsberg ab, links (oder geradeaus wie man es nimmt) Richtung Krottenkopf und Wildsee. Da wir die Tour als Rundtour laufen wollen, haben wir uns für die linke Wegalternative entschieden. Für diese Alternative braucht es definitiv Orientierungsvermögen bzw. hin und wieder einen Blick auf die Karte. Zunächst folgen wir dem breiten Forstweg, der aber nach ca. 10 – 15 Minuten endet. Danach geht es steil einen kleinen Hang hinauf, an dessen oberen Ende eine kleine Holzhütte steht. Von dort aus schlagen wir uns mehr oder weniger weglos durch den Wald. Ab hier mussten wir nahezu den kompletten restlichen Weg selbst spuren, was wir mit zunehmender Länge auch mehr und mehr in den Beinen spüren konnten.

Wenig später erreichen wir weitere Beschilderungen und den Hinweis das wir uns auf der Neuläger Alm befinden. Wir werfen einen Blick auf die Karte und folgen dann rechts der Ausschilderung nach Eschenlohe. Weiter geht es durch wegloses Gelände. Hin und wieder entdecken wir farbige Markierungen an den Bäumen, die den Weg ein stückweit vorgeben zu scheinen. Ist auch dieses Teilstück geschafft, trifft man wieder auf einen Forstweg, den wir rechts ein Stück hinab folgen. Hier können wir erstmalig einen Blick auf den Simetsberg werfen, der sich vor uns auftut. Nach ca. 10 - 15 Minuten zweigt vom Forstweg ein Schild rechts zum Simetsberg ab. Ab hier wird es nun merklich steiler, immerhin müssen noch knapp 350-400 Hm bewältigt werden. Die Oberschenkel melden sich ein weiteres Mal, doch wir ziehen die restlichen Höhenmeter durch. Bald lichtet sich der Wald und wir erreichen das, eingangs, erwähnte weitläufige Plateau unterhalb des Gipfels. Ab hier verläuft sich der Weg immer mal wieder und am besten steuert man einfach grob auf den Gipfel zu.

Für den Abstieg (ca. 2 - 2.5h) wählen wir die Normalroute zum Simetsberg. Wir steigen zur Simetsberg-Diensthütte ab und weiter durch eine steile Schneise hinab in den Wald. Insbesondere im Winter ist auf diesem Stück Vorsicht geboten, da einige Stellen stark vereist sein können. Daher wäre unser Tipp sich hier u.a. mit Spikes/Grödeln auszuhelfen. Danach folgt man dem Weg, bis man an die oben erwähnte Weggabelung kommt. Wenig später steht man wieder am Walchensee Aussichtspunkt. Nun verläuft der weitere Abstieg wie der Aufstieg. Aufmerksamkeit ist noch mal bei dem Abzweiger von der großen Forststraße geboten. Dieser liegt in einer kleinen Senke und kann leicht übersehen werden. Wir haben uns für den Abstieg primär an den Beschilderungen Richtung „Großer Wasserfall“ orientiert, weswegen das letzte Drittel im Abstieg etwas ausgedehnter ausgefallen ist (siehe unterer Bereich der Karte). Der Forstweg führt jedoch genau an den Ausstieg vom „Großen Wasserfall“, von dort aus ist man dann in ca. 30 Minuten wieder am Ausgangspunkt, dem Parkplatz Obernachtal.


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